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Donnersberger Echo - North Point-

Veröffentlicht am 17.06.2017 in Kommunales

„North Point“ Mehr Transparenz Wäre die Geschichte vom wiedererwachten amerikanischen Interesse am Kriegsfelder „North Point“ am 1. April in der RHEINPFALZ erschienen – die meisten Leser hätten sie wohl müde lächelnd als „Ente“ abgetan. Ist es aber nicht – wenngleich die Überlegungen zur militärischen Nutzung des ehemaligen Munitionsdepots, jedenfalls laut Auskunft der US Army, noch ganz am Anfang stehen.

Dass sich Kommunalpolitiker (gelinde ausgedrückt) verwundert darüber zeigen, nur durch die Hintertür von etwaigen Plänen mit den Bunkeranlagen erfahren zu haben, ist verständlich. Die Geheimniskrämerei passt jedoch zu dem Stil, den die Amerikaner seit jeher (auch) in unserer Region pflegen: Nur so viel herausrücken, wie ohnehin schon (mehr oder weniger) bekannt ist. In Kombination mit einem US-Präsidenten, der bislang nicht gerade durch Weitsicht und Kompromissbereitschaft aufgefallen ist, hinterlässt ein solches Vorgehen schon ein mulmiges Gefühl. Die Donnersberger Bevölkerung – so die Vermutung an dieser Stelle – sähe eine Nutzung zu „Lager- und Unterbringungszwecken“ wohl mehrheitlich kritisch. 

Kaum anzunehmen, dass die Streitkräfte bei Kriegsfeld nur Burger und Cola für die in Ramstein stationierten Soldaten lagern würden ... Wobei man fairerweise auch betonen muss, dass die Wiederbelebung eines weiteren US-Geländes im Kreis für die betroffene Kommune ein Glücksfall gewesen ist: Von dem Übergang der unter der Air Force fast schon „toten“ Siedlung auf dem Heuberg zur Army im Jahr 2010 hat die VG Winnweiler gleich mehrfach profitiert: durch die Versorgung der Amerikaner mit Frischwasser – und entsprechend niedrigeren Gebühren für die deutschen Haushalte –, analog durch die Abwasserbeseitigung, durch höhere Schlüsselzuweisungen des Landes, durch gestiegenen Bedarf an zivilem Wohnraum und Dienstleistungen für die in die Nordpfalz verlegten Einheiten, durch eine Kooperation der Feuerwehren. 

In Sachen Heuberg funktioniert die Kommunikation zwischen deutscher Verwaltung und amerikanischen Nutzern heute allem Anschein nach richtig gut. Andererseits sind eine Siedlung, die vorwiegend zu administrativen (militärischen) Zwecken genutzt wird, und ein Munitionsdepot nun mal zwei Paar Schuhe. Doch erst mal bleibt abzuwarten, ob sich auf dem „North Point“ tatsächlich etwas tut – und wenn ja, was. Erst dann kann seriös über ein Für und Wider diskutiert werden. Wie auch immer: Zündstoff hat die Angelegenheit allemal – hoffentlich nur sprichwörtlich.

 

Quelle: RHEINPFALZ - Donnersberger Rundschau vom 17. Juni 2017