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Kreisparteitag diskutiert über Gesundheitspolitik und stimmt für mehr Medizinstudienplätze

Veröffentlicht am 02.12.2022 in Aktionen

Auf einem lebhaften Parteitag der SPD Donnersbergkreis im Thomas-Morus Haus in Eisenberg zum Thema Gesundheit mit Gesundheitsminister Clemens Hoch hat sich der Parteitag einstimmig dafür ausgesprochen, die Anzahl der Medizinstudienplätze an der Universität Mainz um 15% zu erhöhen. Die Jusos Donnersbergkreis hatten einen entsprechenden Antrag auf dem Parteitag eingebracht.

 

Es fehlen tausende Ärzte

Der Vorsitzende der Jusos Donnersbergkreis Jan Krebs verdeutlichte, dass die Ärzte in Rheinland-Pfalz deutlich überaltert sind und viele in den nächsten Jahren in Ruhestand gehen. Schon heute fehlen tausende Ärzte. Gegen den Ärztemangel müsse daher mit mehr Medizinstudienplätzen gegengesteuert werden. Es muss mehr jungen Menschen ermöglicht werden, Medizin zu studieren, die kein 1.0 Abitur haben.

Clemens Hoch sieht keine Kapazitäten für weitere Studienplätze

Clemens Hoch widersprach und zeigte auf, dass die Kapazitäten an der Universität Mainz ausgelastet sein und die Schaffung einer neuen Unimedizin zu teuer sei. Er sehe kein weiteres Potenzial für mehr Studienplätze. Jonathan Kreilaus erwiderte jedoch , dass es eine bewusste Entscheidungen in den 90er Jahren gewesen sei, tausende Studienplätze abzubauen. Dies ist mit ein Auslöser für den heutigen Ärztemangel. Es brauche schlichtweg mehr Ärzte. Der einzige Weg ist daher die Erhöhung der Studienplätze. Nach intensiver Diskussion stimmte der Parteitag schließlich einer Erhöhung der Medizinstudienplätze zu und der Antrag wird somit auf dem nächsten Landesparteitag eingereicht.

Zustand der Pflege ist katastrophal

Zuvor war bereits intensiv über das Thema Gesundheitsversorgung diskutiert worden. Andrea Bergsträßer, Pflegedirektorin am Westpfalzklinikum berichtete von den katastrophalen Arbeitsbedingungen der Pflegenden. Viele verlassen den Beruf, weil sie der hohen Belastung nicht mehr standhalten. "Es muss einen Systemwechsel geben - hin zu einer Gesundheitsversorgung in der kein Geld verdient werden muss" so Bergsträßer, sonst sehe sie keinen Ausweg aus der Krise. Gesundheitsminister Clemens Hoch versprach sich auch im Bund für die Pflege stark machen zu wollen. Man habe auch im Landeshaushalt insgesamt über 8 Milliarden Euro für Gesundheit bereitgestellt.

Darüber hinaus referierte auch Daniel Schilling von der IKK Südwest über die großen Herausforderungen im Gesundheitssystem. Die Kliniklandschaft wie wir sie jetzt kennen, werde es in Zukunft nicht mehr geben. Alles in allem zeigte die lebhafte Debatte, vor welch großen Herausforderungen das Gesundheitssystem in den kommenden Jahren steht.